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Erstkommunion

Die Feier der Erstkommunion findet am Weißen Sonntag, dem ersten Sonntag nach Ostern, oder an den folgenden Sonntagen statt. Die Kinder, die daran teilnehmen, sind in der Regel in der dritten Klasse und etwa neun Jahre alt.

Bedeutung der Erstkommunion

Die Erst­kom­mu­ni­on­vor­be­rei­tung beinhal­tet die Vor­be­rei­tung auf zwei Sakra­men­te: Auf das Sakra­ment der Ver­söh­nung – die Beich­te, und auf die ers­te hei­li­ge Kom­mu­ni­on – das Sakra­ment der Eucharistie.

Bei der ers­ten hei­li­gen Kom­mu­ni­on macht ein Kind nach der Tau­fe einen zwei­ten wich­ti­gen Schritt hin­ein in die Gemein­schaft der Kir­che. Schon in der Vor­be­rei­tungs­zeit kann es die­se Gemein­schaft der Kir­che durch das Mit­tun in den Vor­be­rei­tungs­stun­den und das Mit­fei­ern der Got­tes­diens­te mit den ande­ren erle­ben. Nach der Erst­kom­mu­ni­on kann das Kind bei jedem wei­te­ren Got­tes­dienst so wie die Erwach­se­nen die hei­li­ge Kom­mu­ni­on emp­fan­gen. Die Vor­be­rei­tung auf die Erst­kom­mu­ni­on hat daher für die gan­ze Fami­lie eine wich­ti­ge Bedeu­tung: Wenn die Fami­lie auch nach der Erst­kom­mu­ni­on immer wie­der an Got­tes­diens­ten teil­nimmt, kann das Kind schritt­wei­se wei­ter in die­se Gemein­schaft der Kir­che hin­ein­wach­sen. Die Vor­be­rei­tungs­zeit in der Pfar­rei kann nur unter­stüt­zend ver­stan­den wer­den. Vor allem ist es die Fami­lie, die das Kind zur Kom­mu­ni­on und Ver­söh­nung hin­füh­ren und in ein christ­li­ches Leben wei­ter­füh­ren soll.

Auch Kin­der, die noch nicht bei der Erst­kom­mu­ni­on waren, kön­nen bei einer Mess­fei­er zur Kom­mu­ni­ons­pen­dung mit nach vor­ne kom­men, sie erhal­ten ein Kreuz auf die Stirne.

Ablauf der Erstkommunionvorbereitung

Die Vor­be­rei­tung auf die Fei­er der Erst­kom­mu­ni­on fin­det in fort­lau­fen­den Tref­fen statt, die im Früh­jahr begin­nen und das hal­be Jahr bis zur Fei­er der Erst­kom­mu­ni­on dau­ern. Der Vor­be­rei­tungs­kurs wird in zwei Vari­an­ten ange­bo­ten: Bei der einen Kurs­va­ri­an­te fin­den die Tref­fen fort­lau­fend an einem Nach­mit­tag unter der Woche statt. Bei der ande­ren Kurs­va­ri­an­te fin­den die Tref­fen als der Reli­gi­ons­un­ter­richt in der Schule.

Auf die­sem Vor­be­rei­tungs­weg gibt’s noch ein paar Got­tes­diens­te, in denen das Erst­kom­mu­ni­on­kind Gegen­stän­de geschenkt bekommt, die die Ver­bun­den­heit mit Chris­tus noch enger machen.

Die genau­en Ter­mi­ne wer­den auf einem Blatt bekannt gege­ben. Die Eltern der Kin­der wer­den durch zwei Eltern­aben­de, aber auch durch das Mit­fei­ern eini­ger bestimm­ter Got­tes­diens­te ein­be­zo­gen, bzw. erhal­ten immer wie­der Infor­ma­tio­nen durch Eltern­brie­fe (e‑Mail). Bei der Kurs­va­ri­an­te unter der Woche wer­den die Kin­der von eini­gen Tisch­müt­tern (-vätern) begleitet.

Inhalte der Erstkommunionvorbereitung

Fol­gen­de The­men­blö­cke wer­den in der Vor­be­rei­tungs­zeit behan­delt werden:

Gemein­schaft: Gleich zu Beginn sol­len die Kin­der erfah­ren, dass alle zusam­men­ge­hö­ren und eine leben­di­ge Gemein­schaft bil­den. Daher wer­den wir auch Grup­pen­ker­zen bas­teln. Die­se wird in die Mit­te vor den Altar gestellt.

Kir­chen­jahr: Wir laden die Kin­der ein, an den Fes­ten des Kir­chen­jah­res teil­zu­neh­men und so den Ablauf des Kir­chen­jah­res bewusst zu erle­ben. Vie­le Fei­ern wie etwa den Advent, das Krip­pen­spiel oder die Kin­der­kreuz­weg­an­dacht in der Fas­ten­zeit. Sie sind alters­ge­recht gestal­tet und laden die Kin­der zum Mit­tun und Mit­fei­ern ein.

Tau­fe: Gemein­sam erin­nern wir uns an den Tag, an dem unse­re Freund­schaft mit Gott begon­nen hat, den Tag unse­rer Taufe.

Erst­beich­te: Wir wer­den uns im Lau­fe der Vor­be­rei­tungs­zeit damit aus­ein­an­der­set­zen, was Ver­söh­nung bedeu­tet und wie Ver­söh­nung statt­fin­den kann. In einer der Stun­den wird es die ers­te Beich­te mit einem anschlie­ßen­den Ver­söh­nungs­fest geben.

Eucha­ris­tie: Die Kin­der hören vom letz­ten Abend­mahl Jesu und sei­ner Bedeu­tung für die Eucha­ris­tie­fei­er. Sie ler­nen die Eucha­ris­tie­fei­er als ein Gesche­hen ken­nen, in der sie mit Jesus auf beson­de­re Wei­se ver­bun­den sind, das sie jedoch nur mit dem Glau­ben erfas­sen können.

Wer zur Erst­kom­mu­ni­on geht, der soll­te sich auch in sei­ner Pfarr­kir­che gut aus­ken­nen und die Mess-Ant­wor­ten kön­nen. Im Lau­fe des Kur­ses wer­den wir daher auch die ver­schie­de­nen Gegen­stän­de in der Kir­che ken­nen ler­nen und erfah­ren, wozu man sie benö­tigt. Die Mess-Ant­wor­ten wie auch den Ablauf der Hl. Mes­se in Grund­zü­gen wer­den wir in den Stun­den durch­neh­men. Es besteht die Mög­lich­keit, Ministrant/​Minis­tran­tin zu wer­den. Zu die­ser Ent­schei­dung laden wir Ihre Kin­der recht herz­lich ein.

Informationen für Eltern

In der Vorbereitung der Erstkommunion

  • Über­neh­men Sie nach Mög­lich­keit selbst eine Kindergruppe.
  • Neh­men Sie Anteil an Ihrem Kind und dar­an, was es in der Kin­der­grup­pe erfährt. Das Kind muss spü­ren, dass Sie Inter­es­se an den Din­gen haben, mit denen es beschäf­tigt ist.
  • Sei­en Sie dafür offen, dass Ihr Kind zur Erst­kom­mu­ni­on geht. Über­tra­gen Sie eine even­tu­ell vor­han­de­ne nega­ti­ve Ein­stel­lung gegen­über der Kir­che nicht auf das Kind.
  • Füh­ren Sie Ihr Kind zum Glau­ben hin. Neh­men Sie das Kind zum Sonn­tags­got­tes­dienst mit!!!
  • Bin­den Sie das Kind in die Pla­nung zur Gestal­tung des Erst­kom­mu­ni­ons­ta­ges aktiv ein.
  • För­dern Sie das Inter­es­se des Kin­des an der Teil­nah­me in Pfarr­ge­mein­de­grup­pen (Minis­tran­ten­grup­pe, Malteser-Kinder).
  • Beten Sie mit Ihrem Kind; las­sen Sie das Kind eige­ne Gebe­te for­mu­lie­ren; bezie­hen Sie Ihr Kind in Ihre Gebe­te ein.
  • Neh­men Sie die Erst­kom­mu­ni­on Ihres Kin­des auch als Chan­ce wahr, über ihren eige­nen Glau­bens­weg nachzudenken.

Beten mit Kindern

Beten ist Dia­log mit Gott. Gera­de Kin­der sind unvor­ein­ge­nom­men und offen für Gebe­te. Nicht immer ist das Beten in der Fami­lie selbst­ver­ständ­lich. Des­halb zei­gen wir an die­ser Stel­le, was Beten brin­gen kann, wann wie und wo man am bes­ten mit den Kin­dern betet. Hil­fe bekom­men wir dabei von Erich Jooß, einem bekann­ten Autor reli­giö­ser Kin­der­bü­cher. In sei­nem Buch Was einst Du, lie­ber Gott“ fin­det er Wor­te für alle kind­li­chen Lebens­be­rei­che – wei­ter unten stel­len wir drei Gebe­te aus sei­nem Buch vor. Wir haben ihn nach dem Sinn und nach den Metho­den des Betens gefragt:

Warum beten?

Erich Jooß: Kin­der haben ein gro­ßes Schutz- und Gebor­gen­heits­be­dürf­nis. Gott gibt ihnen die­se Gebor­gen­heit. Er ist den Kin­dern nahe und hört ihnen zu. Er nimmt teil an ihrem Glück wie an ihrem Unglück, er weint mit ihnen und der lacht mit ihnen. Des­halb kön­nen sie ihm alles erzäh­len ihn ihren Gebe­ten. Gott, ich brau­che dich. Gott, ich ver­traue dir’. Das ist, in zwei Sät­zen, die zen­tra­le kind­li­che Glau­bens­er­fah­rung. Zu den reli­giö­sen Grund­er­fah­run­gen gehört frei­lich auch jene der Ver­las­sen­heit. Auch Kin­der dür­fen und sol­len in ihren Gebe­ten nach dem ver­bor­ge­nen Gott fra­gen. So ler­nen sie früh, dass Gott – wie vie­les in ihrem Leben – ein Geheim­nis bleibt und nie voll­stän­dig erfasst und begrif­fen wer­den kann.”

Was beten?

Erich Jooß: Kin­der soll­ten in fes­ten For­men beten, also vor allem die gro­ßen Tra­di­ti­ons­ge­be­te des Chris­ten­tums ken­nen, und sie soll­ten gleich­zei­tig das freie Spre­chen mit Gott ein­üben. Bei­des gehört zusam­men; bei­de Arten des Betens ste­hen gleich­be­rech­tigt neben­ein­an­der. Im Gebet der Kin­der hat grund­sätz­lich alles Platz, was zu ihrem Leben gehört. Wich­tig ist dabei, dass die Gebe­te nicht zu ego­is­tisch wer­den – neben die Bit­ten für das eige­ne Leben soll­ten dar­um die Für­bit­ten für ande­re Men­schen tre­ten. Auch der Dank und der Lob­preis müs­sen ihren Platz im Gebet bekom­men. Und hof­fent­lich die Träu­me der Kin­der, ihr Stau­nen, das zu Gott führt.”

Wie beten?

Erich Jooß: Gemein­sa­mes Beten in der Fami­lie schafft erst die Vor­aus­set­zung dafür, dass sich Kin­der eines Tages selb­stän­dig an Gott wen­den. Der Glau­be braucht, damit er in den Kin­dern wach­sen kann, das Zeug­nis der Eltern. Im gemein­sa­men Beten erle­ben die Kin­der, dass Gott auch für die Erwach­se­nen wich­tig ist. So wer­den sie ihn spä­ter nicht ein­fach als unnütz in die Rum­pel­kam­mer ihrer Erin­ne­run­gen abschie­ben. Das gemein­sa­me Beten erfor­dert eben­so wie das indi­vi­du­el­le Gebet eine Atmo­sphä­re der Samm­lung, der Kon­zen­tra­ti­on. Jede Gebets­er­zie­hung wäre unvoll­stän­dig, wenn sie nicht auch das Still­wer­den und im Still­wer­den das Hören auf Gott leh­ren wür­de. Kin­der spü­ren auf die­se Wei­se, dass das Schwei­gen manch­mal wei­ter (und tie­fer) reicht als das Reden.”

Wann beten?

Erich Jooß: Zu jeder Zeit und zu bestimm­ten Zei­ten. Als kur­zes, ein­fa­ches Gebet (ob Hil­fe­ruf oder Dank) zwi­schen­durch und als gemein­sa­me Besin­nung im Tagen­rhyth­mus: mor­gens, mit­tags, abends. Beson­ders eig­net sich dafür natür­lich der Abend. Dann sind die Kin­der emp­fäng­li­cher für die lei­sen Töne und die inne­re Melo­die der Gebe­te. Dann haben sie auch genü­gend Abstand zu den (guten, bösen) Erfah­run­gen des Tages und kön­nen dar­über mit Gott spre­chen. Außer­dem gibt das Abend­ge­bet die not­wen­di­ge Ruhe und ver­mag die Schre­cken der Dun­kel­heit zu ban­nen, von denen Kin­der so häu­fig heim­ge­sucht werden.”

Impressionen der Erstkommunion im Jahr 2024